Wendlingen/Oberboihingen (pm) Seit Oktober 2018 laufen die Bauarbeiten der Hauptbauphase 2 der Baumaßnahme L 1250 Verlegung bei Wendlingen. In dieser Bauphase werden die Ingenieurbauwerke (Stützwände sowie Brücke über das Gleis) östlich der Bahntrasse Nürtingen-Wendlingen hergestellt. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse wurde zwischen Wendlingen und Oberboihingen für den Neubau dieser Bauwerke eine Vollsperrung von Montag, 14. Januar bis Samstag, 24. August 2019 für 32 Wochen geplant.
Nach derzeitigem Stand muss die Vollsperrung um 17 Wochen voraussichtlich bis zum 20. Dezember 2019 verlängert werden. Hierfür sind mehrere Faktoren ausschlaggebend. Bei der Baufeldfreimachung mussten zahlreiche Kabel, die sich im Baufeld befinden und zur Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs notwendig sind, umverlegt werden. Die dafür vorgesehene Trasse tangierte jedoch den gleisnahen Verbau dieser Ingenieurbauwerke, sodass als einzige Möglichkeit verblieb, die Kabel direkt auf die Bahnschwellen zu verlegen.
Um sicherzustellen, dass bei den Rodungsarbeiten zwischen der Bestandsbahntrasse und der bestehenden L 1250 die auf den Schienen verlegten Kabel durch ein mögliches Abrutschen von Stein- und Erdmaterial nicht beschädigt werden, musste hierfür ein Holzfangzaun an der Böschung auf einer Länge von etwa 200 Metern errichtet werden. Die für Mitte Dezember 2018 vorgesehene Böschungsrodung konnte nur teilweise vollzogen werden. Zwar konnten der Bewuchs und die Bäume planmäßig entfernt werden, nicht jedoch die zahlreichen tiefen Wurzelstöcke im Böschungsbereich. Diese Wurzelstöcke konnten deshalb nicht entfernt werden, da die Gefahr bestand, dass die steile Böschung aufgrund der Witterung durchweicht und dadurch instabil und abrutschgefährdet war. Um die erforderliche bahnbetriebliche Sicherheit zu gewährleisten, konnten daher die vollständigen Rodungsarbeiten erst mit Beginn der Vollsperrung am 14. Januar 2019 durchgeführt werden.
Darüber hinaus wurde festgestellt, dass der gleisnahe Verbau (Stützwände sowie Brücke über das Gleis) nicht wie ursprünglich geplant hergestellt werden kann. Grund dafür ist der sehr geringe Abstand zu den vorbeifahrenden Zügen, der an der engsten Stelle lediglich 0,58 Meter beträgt. Aus bahnbetrieblichen Gründen musste auf eine Gurtung (Eisenträger zur Abstützung des Verbaus) verzichtet werden, was zur Folge hatte, dass der Verbau zusätzlich gestützt werden muss. Aufgrund dieser Situation, wird es zu einer Verzögerung und Bauzeitverlängerung von rund 17 Wochen führen. Durch Anpassungen des Bauablaufs ist es jedoch gelungen, den Gesamtfertigstellungstermin der Verlegung der L 1250 bei Wendlingen Ende Dezember 2019 weiterhin zu gewährleisten. Dazu wird der Ausbau der Heinrich-Otto Straße zur zukünftigen Landesstraße (Hauptbauphase 3) vorgezogen und bereits im 2./3. Quartal 2019 realisiert. Dabei kann sowohl die Anfahrt zum Otto-Areal, als auch die Andienung der Baustellen des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm (DB PSU) aufrechterhalten werden.
Das Regierungspräsidium Stuttgart bittet die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die Verzögerungen und den unvermeidlichen Beeinträchtigungen während der Bauzeit.
Allgemeine Informationen über Straßenbaustellen im Land können dem Baustelleninformationssystem (BIS) des Landes Baden-Württemberg unter www.baustellen-bw.de entnommen werden. Unter www.svz-bw.de liefern an verkehrswichtigen Stellen auf Autobahnen und Bundesstraßen installierte Webcams jederzeit einen Eindruck von der momentanen Verkehrslage.