06.08.2021 – Trinkwasser in Weilheim abkochen


Weilheim (pm) – Das Trinkwasser in Weilheim an der Teck soll vorsorglich abgekocht werden. Darauf macht das Gesundheitsamt im Landkreis Esslingen aufmerksam. In einem vorgelagerten Trinkwasserhochbehälter im Landkreis Göppingen waren die Grenzwerte für den Nachweis von Keimen überschritten worden.

Bei einer Routinekontrolle wurde festgestellt, dass an einem Ablauf eines Trinkwasserhochbehälters im Landkreis Göppingen erhöhte Konzentrationen von Keimen auftraten. Der Trinkwasserbehälter mündet in einen nachgelagerten Behälter, der im Landkreis Esslingen die Stadt Weilheim an der Teck – mit Ausnahme des Stadtteils Hepsisau – versorgt. Die Bevölkerung in Weilheim ist seit Donnerstag, 5. August aufgefordert, das Trinkwasser abzukochen. Das teilt das Gesundheitsamt im Landkreis Esslingen mit.

Am Freitag, 6. August wurden Proben aus dem Trinkwasserbehälter entnommen, der die Trinkwasserversorgung in Weilheim sicherstellt. Auch das Ortsnetz wurde beprobt. Ein Ergebnis steht bisher noch aus. Bisher konnte auch noch nicht geklärt werden, warum es in dem Trinkwasserbehälter im Landkreis Göppingen zu dem erhöhten Wert an Keimen gekommen war.

Die Wasserversorgung von Weilheim wurde bereits komplett auf einwandfreies Wasser umgestellt, das von der Landeswasserversorgung geliefert wird, und normalerweise nur den Stadtteil Hepsisau versorgt. Zusätzlich erfolgt zur Desinfektion der Trinkwasserleitungen eine Beaufschlagung mit einer geringen Menge Chlor, die selbstverständlich gesundheitsunschädlich ist, sich aber geruchlich und geschmacklich bemerkbar machen kann. Wenn an den Trinkwasserarmaturen im Haushalt ein leichter Chlorgeruch festgestellt werden kann, bedeutet dies, dass das nicht desinfizierte Wasser bereits durch desinfiziertes verdrängt wurde. Unabhängig davon soll das Abkochgebot solange umgesetzt werden, bis das Gesundheitsamt über die Gemeinde wieder Entwarnung gibt. Aquarienbetreiber sollten das gechlorte Wasser nicht in die Aquarien einleiten, da es die Bakterienflora im Aquarienwasser durcheinanderbringt und sich negativ auf die Fische auswirken kann.

Bei den nachgewiesenen Keimen (Escherichia coli, Enterokokken und coliforme Bakterien) handelt es sich in diesem Zusammenhang nicht um Krankheitserreger, sondern um Bakterien, die zur natürlichen Darmflora von Mensch und Tier gehören, die also jeder Mensch ohnehin massenhaft im Körper trägt und regelmäßig ausscheidet. Sie deuten allerdings schon in geringsten Spuren auf eine unerwünschte Verunreinigung des Trinkwassers hin. Es ist dann nicht mehr mit ausreichender Sicherheit gewährleistet, dass auf demselben Weg auch Spuren von Krankheitserregern (z. B. Magen-Darmerkrankungen) und können daher aus Vorsorgegründen nicht toleriert werden. Der Grenzwert liegt bei 0 in 100 ml.

Im Landkreis Esslingen sind außer Weilheim ansonsten keine weiteren Städte oder Gemeinden betroffen.