Kreis: Glimpfliches, aber stürmisches Unwetter
Aufgrund des Unwetters mit zum Teil orkanartigen Böen ist es am Donnerstag in den Landkreisen Reutlingen, Esslingen, Tübingen und dem Zollernalbkreis in der Zeit von acht Uhr bis Mitternacht zu insgesamt 83 Polizeieinsätzen gekommen.
Es handelte sich vorwiegend um umgefallene Bauzäune, Schilder, Mülleimer, Gartenmöbel und Trampoline. Teils wurden Bäume umgerissen, Äste abgeknickt und Ampeln verdreht sowie geparkte Anhänger auf die Fahrbahn und einzelne Ziegel von Dächern geweht.
In Reutlingen-Gönningen wurde gegen 16 Uhr an einem Einfamilienhaus teilweise das Dach abgedeckt, sodass die Feuerwehr unter Zuhilfenahme der Drehleiter das Haus mit einer Plane sichern musste.
Im Esslinger Stadtteil Pliensauvorstadt brach kurz nach 14 Uhr ein zirka vier Meter langer Ast an einem Baum neben der Hohenheimer Straße ab und verfing sich im Oberleitungssystem der Stadtbusse. Mitarbeiter des städtischen Bauhofs entfernten den Ast und setzten die Oberleitung wieder in Betrieb.
Auf dem Kirchentellinsfurter Baggersee kenterte gegen 13.30 Uhr das Segelboot eines 68-Jährigen. Der Mann konnte ersten Erkenntnissen nach unverletzt ans Ufer gelangen. Sein Boot wurde von der Feuerwehr geborgen.
Bei Haigerloch geriet auf der B 463 ein Fiat mit Anhänger gegen 16 Uhr durch den Sturm leicht in den Gegenverkehr und anschließend in die Leitplanken. Hierbei entstand ein Sachschaden in Höhe von zirka 7.000 Euro. Weiterhin wurde bei Albstadt-Ebingen kurz vor 14 Uhr an einem Aussiedlerhof das Dach teilweise abgedeckt.
Über Verletzte ist bislang nichts bekannt. Ebenfalls liegen keine Erkenntnisse über die Höhe des Gesamtsachschadens vor.
Nürtingen: Jugendlicher verletzt (Zeugenaufruf)
Zeugen zu einem Vorfall, der sich am Freitagvormittag in der Mühlstraße ereignet hat, sucht das Polizeirevier Nürtingen unter Telefon 07022/9224-0. Gegen zehn Uhr war ein 15-Jähriger mit einer blutenden Beinverletzung von Passanten im Bereich der dortigen Fußgängerbrücke über den Neckar angetroffen worden. Der Rettungsdienst brachte den Jugendlichen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. Noch ist unklar, wie die Verletzung entstand. Das Polizeirevier Nürtingen hat die Ermittlungen aufgenommen.
Esslingen-Mettingen: Mann von Zug erfasst und tödlich verletzt
Ein tödlicher Bahnunfall hat sich am Freitagvormittag am Bahnhof Mettingen ereignet. Ein 41 Jahre alter Mann hatte sich gegen 10.35 Uhr unmittelbar vor einem in Richtung München fahrenden ICE auf das Gleisbett begeben. Er wurde von der Bahn erfasst und sofort getötet. Hinweise auf ein Fremdverschulden liegen nicht vor. Bis etwa 13.30 Uhr kam es zu Behinderungen im Bahnverkehr.
Esslingen: Brand in Keller
Wohl aufgrund eines technischen Defekts in einem Sicherungskasten ist es am Freitagvormittag, gegen 10.50 Uhr, im Keller eines Autohauses in der Plochinger Straße zu einem Brand gekommen. Der Verteilerkasten im Keller des Unternehmens wurde dadurch zerstört. Aufgrund unterirdischer Verbindungen kam es auch in zwei weiteren Gebäuden zu einer entsprechenden Rauchentwicklung. Der Brand konnte durch die Feuerwehr gegen 12.30 Uhr gänzlich gelöscht werden. Vorläufigen Schätzungen zufolge beträgt der Sachschaden zirka 8.000 Euro. Während des Einsatzes musste die Ulmer Straße in Fahrtrichtung Innenstadt zeitweise gesperrt werden.
Kreis: Die Motorradsaison 2022 hat begonnen
Auch wenn der April 2022 bislang noch nicht mit vielen Sonnenstunden aufwarten konnte, so stehen sicherlich schon sämtliche Maschinen in den Garagen für die diesjährige Motorradsaison bereit. Der sonnenreiche März hingegen lockte schon etliche Motorradfahrende hinaus ins Freie.
Doch gerade die oft empfundene unbeschwerte Zeit auf dem Rücken des Zweirads hat leider auch ihre Schattenseiten. Aller (Neu-)Anfang ist nämlich bekanntlich schwer. Und gerade zu Saisonbeginn, wenn die Übung schlicht noch fehlt, besteht ein erhöhtes Unfallrisiko. Um dieses so weit wie möglich zu reduzieren, gilt es ein paar Dinge zu beachten.
Ein Motorrad hat keine Knautschzone. Bei Unfällen – egal wer sie verursacht – sind die Fahrerinnen und Fahrer gegenüber Pkw oder Lkw immer im Nachteil. Wer mit diesem Bewusstsein unterwegs ist und seine Fahrweise entsprechend anpasst, der trägt viel dazu bei, seine Motorradfahrten möglichst unfallfrei genießen zu können.
Auch die Beschaffenheit der Straße spielt für Motorradfahrende eine wichtige Rolle. Immerhin ist die Fläche des Bodenkontakts der beiden Räder mit dem Asphalt zusammengenommen in der Regel kaum größer als ein DIN-A5-Blatt. Überbleibsel vom Winter, wie Salz und Splitt oder vom Frost aufgerissene Schlaglöcher stellen besondere Gefahren dar. Ebenso schattige Kurven, Strecken in Waldstücken oder sonst verunreinigte Straßen, auf denen es schnell glatt werden kann.
Nicht nur um auf solche Straßenverhältnisse möglichst gut vorbereitet zu sein, ist die Routine im Handling der Maschine besonders wichtig. Und dieses Handling muss nach einer monatelangen Zweirad-Abstinenz natürlich erst wieder neu eingeübt werden. Das langsame Herantasten an die Geschwindigkeit und die Schräglage sind gerade am Anfang für Bikerinnen und Biker unerlässlich – nicht nur praktisch, sondern auch mental. Sich gedanklich bereits vor Fahrtantritt auf kritische Situationen vorzubereiten, ist ebenso empfehlenswert. Fahrsicherheitstrainings sind gerade im Frühjahr eine optimale Möglichkeit, sich unter kontrollierten Rahmenbedingungen wieder an die Maschine zu gewöhnen.
Nicht zuletzt sollte das Bike nach seiner oft halbjährigen Standzeit auf Herz und Nieren überprüft werden. Der technische Zustand, also unter anderem die Profiltiefe, der Reifendruck, die Bremswirkung oder die Füllstände der Betriebsflüssigkeiten verdienen zwingend besondere Aufmerksamkeit.
Damit die Zahl der Motorradunfälle mit ihren oft schweren Folgen möglichst gering bleibt, setzt das Polizeipräsidium Reutlingen auch in diesem Jahr wieder verstärkt auf Präventionsaktivitäten, bei denen ganz gezielt der persönliche Austausch mit den Bikerinnen und Bikern gesucht wird und die Aufklärung im Vordergrund steht. Ein entsprechender Aktionstag mit Partnern aus der Verkehrssicherheitsarbeit ist bereits für den 22. Mai 2022 in Hülben geplant. Hierzu erfolgt noch eine gesonderte Einladung.
Wohl wissend, dass die überwiegende Mehrheit der Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer überlegt auf den Straßen unterwegs ist und sich an die Verkehrsregeln hält, so wird die Polizei in den kommenden Monaten dennoch wieder zahlreiche Kontrollen durchführen, insbesondere entlang beliebter Ausflugsstrecken.
Filderstadt: Baumstamm in Brand gesetzt (Zeugenaufruf)
Auf einem Feld außerhalb von Bonlanden, in Verlängerung der Oberdorfstraße, ist am Donnerstagnachmittag ein Baumstamm offenbar mutwillig in Brand gesetzt worden. Feuerwehr und Polizei rückten gegen 15.15 Uhr zu dem Flurstück zwischen Bonlanden und Gutenhalde aus, nachdem die Flammen gemeldet worden waren. Eine zeitgleich eingeleitete Fahndung, an der auch ein Polizeihubschrauber beteiligt war, führte bislang nicht zum Auffinden der Verursacher. In diesem Zusammenhang sucht das Polizeirevier Filderstadt zwei männliche, zirka 14-jährige Jugendliche, die in der Nähe des Baumes gesehen worden waren. Einer der beiden trug wohl eine dunkelblaue Jacke mit hellen Punkten. Zeugenhinweise werden unter der Telefonnummer 0711/7091-3 erbeten.
Esslingen-Zollberg: Nicht aufgepasst und aufgefahren
Auf knapp 8.000 Euro wird der Sachschaden geschätzt, der bei einem Verkehrsunfall am Donnerstagnachmittag auf der Mutzenreisstraße entstanden ist. Eine 29-Jährige befuhr gegen 17 Uhr mit ihrem VW Golf die Mutzenreisstraße in Richtung Zollbergstraße. Zu spät erkannte sie, dass eine vorausfahrende 42 Jahre alte Skoda-Fahrerin kurz vor der Einmündung Zollhausweg verkehrsbedingt bis zum Stillstand abbremsen musste. Sie reagierte zu spät und krachte mit so großer Wucht mit ihrem VW ins Heck des Skoda, dass dieser noch auf einen davorstehenden Ford Fiesta einer 51-Jährigen aufgeschoben wurde. Verletzt wurde niemand, allerdings war der VW Golf nach dem Unfall so schwer beschädigt, dass er von einem Abschleppdienst aufgeladen und abtransportiert werden musste.