08.09.2017 – Über 140 Einsatzkräfte aus 3 Landkreisen (Esslingen, Rems-Murr, Heidenheim) proben in Stetten a.k.M. den Ernstfall

Stetten a.k.M. (red) – Nach mehrjähriger Pause üben rund 140 ehrenamtliche Rettungskräfte von Feuerwehr, Deutschem Rotem Kreuz und Technischem Hilfswerk aus den Landkreisen Esslingen, Heidenheim und Rems-Murr wieder gemeinsam in Stetten a.k.M. „Durch die derzeitige politische Lage, musste beim internationalen Treffen hochrangiger Politiker und Regierungsmitglieder im Zollernalbkreis am vergangenen Wochenende mit massiven Protesten und Anschlägen gewaltbereiter Gegner gerechnet werden. Der Vorbereitungsstab hatte daher umfangreiche Vorkehrungen getroffen. Neben Spezialkräften der Polizei wurden landesweit Hilfs- und Rettungsorganisationen mit umfangreicher Technik und Personal in Bereitschaft versetzt. Diese Einheiten wurden vollkommen autark in Bereitstellungsräumen im Umland der Veranstaltung untergebracht.“ – so lautete die Übungsannahme. Vom Bereitstellungsraum wurden die Einheiten vom Feuerwehr, DRK und THW zu verschiedenen Übungsszenarien auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Heuberg angefordert. Traditionsgemäß wurde nach der Anreise der Einheiten der Biwakplatz eingerichtet und die Zelte bezogen. Das THW musste zur Koordinierung der Situation eine Einsatzleitung errichten. Gegen 23 Uhr erfolgte die Alarmierung der ersten Einheiten zur Nachtübung. Es galt, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu lösen. Immerhin ging es um Menschenleben und es zählte jede Minute. Ein radikaler Demonstrant hat einen Brandsatz in eine Jugendherberge geworfen. Der Brand in der Jugendherberge wurde von den Kräften der Feuerwehren aus Ostfildern, Leutenbach und Schwaikheim professionell gelöscht und die Rettung der verletzten Personen konnte folgen. Die Feuerwehrleute stießen auf verschlossene Türen und mussten daher in das Gebäude eindringen. Mehrere Verletzte Personen warteten dringend auf Hilfe. Die Mitglieder des THW mussten umgehend mehrere Beleuchtertrupps stellen. Die Feuerwehr erreichte eine weitere Schreckensnachricht: Von den Einsatzkräften wurde ein Blindgänger gefunden. Dieser Umstand hatte die sofortige Evakuierung und die Verständigung des Kampfmittelbeseitigungsdienstes zur Folge. Durch das entstandene Feuer ließ sich ein Autofahrer ablenken und steuerte in einen Personenzug. Dieser entgleiste dadurch und es wurden mehrere Personen im Zug verletzt. Der Verkehrsunfall zwischen dem Auto und dem Personenzug forderte die Kräfte von THW und DRK. Als die THW Helfer beim Fahrzeug ankamen, fanden sie den Fahrer bewusstlos und stark blutend. Die Autotüren ließen sich nicht öffnen, der Autolenker war mit den Füssen eingeklemmt. Mittlerweile stellte sich heraus, dass es bei der Entgleisung des Personenzugs mehr als 10 Verletzte gegeben hatte. Hier waren nun zwei Bergungsgruppen des THW gefordert, sich Zugang zu den Waggons zu verschaffen, damit sie die Verletzten Personen retten und zum Verbandsplatz transportieren konnten. Mit Leitern, Bergetuch, Schleifkorb und Trage begannen die THW’ler mit der Rettungsaktion. Bei dieser Aufgabe oblag es dem THW auch, einen Manager der Deutschen Bahn zu verständigen. Da nicht geprüft wurde ob die Bahnstrecke stromlos war, simulierte man mit einem Lichtblitz einen Stromschlag. Zwei THW-Helfer waren somit verletzt und nicht mehr einsetzbar. Die Situation glich einem Inferno, war aber dennoch nicht realitätsfremd. Das Pyrotechnik-Team des THW Neuhausen gab dem Szenario einen sehr realistischen Eindruck. Müde, abgekämpft, aber zufrieden stellten die Teilnehmer fest, dass die Zusammenarbeit der Rettungskräfte gut funktioniert. Damit ist sichergestellt, dass im Ernstfall Leben gerettet werden können.

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