16.05.2020 – Helfer vor Ort und First Responder dürfen im Landkreis Esslingen wieder ausrücken

Baltmannsweiler (pm) – Seit Samstag (16.05.2020) haben die verschiedenen Hilfsorganisationen im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg ihre Helfer vor Ort, respektive die First Responder wieder in den Dienst gestellt. Seit Mitte März war dieser Dienst aufgrund von Corona grundsätzlich eingestellt worden, da das Infektionsrisiko nicht abschätzbar war. Die Helfer vor Ort sind in vielen Kommunen im Kreis Esslingen wichtiger Bestandteil, um Menschen in Not rasch zu helfen, während auf Rettungswagen und wenn nötig auf Notarzt gewartet wird. Wählt eine in Not geratene Person, ein Ersthelfer oder ein Angehöriger die internationale Notrufnummer 112, landet dieser Anruf bei der Integrierten Rettungsleitstelle in Esslingen. Der dortige Disponent alarmiert Rettungswagen und im Bedarfsfall den Notarzt. Sind in der betreffenden Gemeinde auch Helfer vor Ort installiert, werden diese zusätzlich zu Notleidenden Patienten geschickt. In der Regel erreichen diese mit Sondersignal und Blaulicht nach 3-5 Minuten das Gebäude des Patienten. Durch die Corona-Pandemie hat sich allerdings der bisher bekannte Arbeitsablauf verändert. Kein Nothelfer nähert sich mehr ungeschützt einem Notleidenden. Ein paar Schutzhandschuhe tragen die Retter bereits bei der Anfahrt, ein zweites Paar plus Schutzmaske gehören ab sofort zur Pflichtausrüstung, um einerseits sich selbst und andererseits auch Patienten vor Ansteckung durch Corona zu schützen. Ebenfalls geändert ist die Anzahl, der Retter, die das Gebäude der in Not geratenen Person betreten: Nur ein Retter nähert sich dem Patienten und hält mindestens zwei Meter Abstand. Bei der Anamnese gibt es drei Fragen, die die weiteren Maßnahmen bestimmen: Hielt sich der Patient in einem Risikogebiet auf? Hatte der Patient Kontakt zu infizierten Personen? Liegen Symptome, wie etwa Husten, Fieber, Geschmacks- und Geruchsausfälle, Durchfall oder ähnliche Grippesymptome vor? Werden alle drei Fragen verneint, darf auch der zweite Helfer vor Ort in das Gebäude. Wird allerdings eine Frage mit „Ja“ beantwortet, informiert der erste Retter umgehend die Rettungsleitstelle, damit das Rettungspersonal bereits auf der Anfahrt die nötigen Vorkehrungen treffen kann. Der erste Helfer vor Ort verlässt der Teamführer umgehend die Wohnung und ordnet bei sich und seinem Kollegen Infektionsschutzkleidung an. Diese besteht aus Anzug oder Kittel, Handschuhe und Schutzbrille. Nur so geschützt nehmen die Helfer und First Responder die weitere Rettungsaktion in Angriff. Einzige Ausnahme: Wenn der Patient reanimiert werden muss, erfolgt diese lebensrettende Maßnahme umgehend.