Lindorf (red) – Für einmal diente der Lindorfer Verkehrsübungsplatz nicht der Sicherheit im Verkehr, sondern war Austragungsort für lautlose und packende Seifenkistenrennen. Neun Racingteams hatten sich in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv mit der Planung, Konstruktion und dem Bau der Elektro-Rennkisten auseinandergesetzt. Die Mannschaften kommen aus Kirchheim, Nürtingen, Lenningen, Weilheim und Wendlingen. Jedes Team hat einen eigenen Rennboliden entworfen und gebaut. Zum Teil mit Unterstützung aus den Gemeinden oder sogar mit Sponsorenhilfe. Einige Teams bauten auf drei Räder, andere glaubten an die Stabilität mit vier Rädern. Auf Leichtigkeit und Speed achteten die Konstrukteure besonders und so standen am Schluss windschnittige Rennwagen auf dem Verkehrsübungsplatz in Lindorf. Viele interessierte Zuschauer konnten sich zu Beginn die verschiedenen Boliden anschauen und die Piloten beantworteten bereitwillig Fragen zu ihren E-Rennkisten. Selbst der TÜV prüfte die Boliden, bevor sie fürs Rennen freigegeben wurden. Angelika Matt-Heidecker, Kirchheims Oberbürgermeisterin, hatte die Schirmherrschaft für das Rennen übernommen. Der Renntag in Lindorf begann mit dem Slalomfahren. Dabei ging es für die Piloten darum, eine gewisse Strecke, die mit Pylonen zum Slalom ausgesteckt war, innert kürzester Zeit und ohne Berührung zu durchfahren. Dies gelang den meisten Teams zwar, aber immer wieder gab es verschobene Pylonen oder Fahrfehler, die dann viel Zeit und damit den Sieg kosteten. Die Piloten freuten sich am meisten auf die zwei Parcoursstrecken. Da konnten sie das fahrerische Können unter Beweis stellen und mit ihren E-Rennkisten richtig Gas geben. Dabei galt es, die zahlreichen Kurven auf dem Parcours im Auge zu behalten. Klappte das nicht, gab schon mal Berührungen mit den Puffern aus Autoreifen am Streckenrand. Doch die Rennfahrer hatten ihre Boliden im Griff und lieferten sich spannende Zeitrennen. Selbst ein Achsbruch während des Rennens war für die Teams kein Grund, aufzugeben. Da wurden kurzerhand die Räder – wenn auch brachial erscheinend – entfernt und ersetzt. Die einzelnen Rennställe waren bestens eingespielt. Immer wieder gab es nach den Läufen Manöverkritik und Tipps, wie man die engen Kurven noch schnittiger fahren kann. Auf dem Gelände waren viele vermeintliche Experten unterwegs und es wurden einige Erfahrungen zwischen den Teams aber auch mit den rennbegeisterten Zuschauern ausgetauscht. Es war ein Renntag für die Elektroseifenkisten, bei dem am Schluss alle Sieger waren. Die Kfz-Innung Nürtingen-Kirchheim hatte das Rennen organisiert und machte damit spannende Werbung für die Ausbildungen in der Automobilbranche.