Neuffen (red) – Viel Betrieb herrschte am Freitagabend beim Feuerwehrhaus in Neuffen. Mit mehreren Einsatzfahrzeugen rückten die Jugendfeuerwehren aus Beuren, Frickenhausen, Kohlberg sowie das Jugendrotkreuz Linsenhofen in Neuffen an. Grund dafür war die 24-Stunden-Übung des Projektes „24 Stunden Berufsfeuerwehr“. Die Jugendfeuerwehren aus dem Neuffener Tal führen diese Übung alle zwei Jahre durch. Nach dem gemeinsamen Appel begaben sich die verschiedenen Abteilungen wieder an ihre Standorte, um die Einsätze abzuwarten. Rund 85 Kinder und Jugendliche sowie 40 Betreuer nahmen an der Langzeitübung teil. Ihnen standen 11 Fahrzeuge zur Verfügung: fünf Löschfahrzeuge, ein Einsatzgruppenfahrzeug des DRK sowie fünf Mannschaftstransportwagen. Wir begleiteten am Freitagabend die Neuffener Wehr bei Ihren Einsätzen. Die Floriansjünger konnten bei dieser Übung nicht nur ihr gelerntes Können anwenden, sondern auch in der Einsatzzentrale des Feuerwehrhauses Neuffen üben, wie man sich am Funk verhält. Aus der Übung wurde bald Ernst, denn die erste Alarmierung über die Integrierte Leitstelle Neuffener Tal in Kohlberg erfolgte. „Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen, mehrere Verletzte“ hieß der Einsatzbefehl. Sofort wurde im Gerätehaus Sirenenalarm ausgelöst. Die jungen Feuerwehrleute kleideten sich blitzschnell um und bezogen ihre Plätze in den Einsatzfahrzeugen. Dann gings mit Blaulicht und Sirene zum Grünmüllplatz. Dort bot sich den Wehrleuten ein schreckliches Szenario. Mehrere Fahrzeuge waren ineinander gerauscht und überall schrien Verletzte nach Hilfe. Bei einem Autofahrer musste sogar schweres Gerät her. Er hatte sich am Fuß verletzt und konnte nicht so einfach aus seinem Transporter befreit werden. Er schrie vor Schmerzen. Die Jugendfeuerwehr Neuffen ging ruhig und sachlich vor und konnte schließlich alle Verletzten Bergen versorgen und die Situation meistern. Viel Zeit zum Ausruhen blieb ihnen allerdings nicht. In Kohlberg hatte sich an der Philipp-Jakob-Manz-Straße ein Flächenbrand ausgebreitet und kam umliegenden Fabrikgebäuden und Wohnhäusern gefährlich nahe. Aus diesem Grund forderte die Feuerwehr Kohlberg Überlandhilfe bei Neuffen an. Nach der Alarmierung fuhren die Neuffener mit einem Löschfahrzeug und einem MTW auf schnellstem Weg mit Sondersignalen nach Kohlberg um beim Brandherd Hilfe zu leisten. Schnell waren die Aufgaben klar. Schläuche wurden verlegt, Wasser aus dem Boden gepumpt und die Brandbekämpfung konnte beginnen. Mit vereinten Kräften kontrollierten die jungen Feuerwehrleute bald das Feuer, konnten es löschen und die Gefahr für die umliegenden Gebäude war gebannt. Am Samstag gab es zum Abschluss die Hauptübung bei der Bäckerei Mayer in Kohlberg. Dort wurde es für alle 125 Teilnehmer noch einmal so richtig spannend. Zum einen warteten komplizierte Einsätze auf die jungen Rettungskräfte aus den fünf Gemeinden, zum andern waren viele Eltern, Großeltern und Bekannte zu kommen, um bei der Hauptübung dabei zu sein. Und die hatte es in sich. In einem brennenden und qualmenden Rauch wurde eine Person vermisst und diese war zudem verletzt. Mit Atemschutzmasken und Taschenlampen suchten die Retter den Verletzten und konnten ihn schließlich bergen und der Erstversorgung übergeben. Andere Mitglieder der Jugendfeuerwehren mussten ein brennendes Fahrzeug der Gemeinde Kohlberg löschen und auslaufende Flüssigkeit binden. Einen besonderen Auftritt bekam die Kindergruppe der Jugendfeuerwehr Kohlberg. Auch sie durften mit Blaulicht und Sirene anfahren (Clip 258) und sich an der Hauptübung beteiligen. Zwölf Kinder sind mittlerweile dabei. Mit Wasserpumpenspritzen durften auch sie Feuer löschen. Sie zeigten, dass sie mit den Wasserschläuchen schon gut umgehen können. In einem Sanitätszelt wurden die Verletzten gesammelt und Erstversorgt. Dabei zeigte sich der eine oder andere Verbindungs Künstler. Kohlbergs Bürgermeister, Rainer Taigel zeigte sich beeindruckt und war voller Lob und Zuversicht für die Arbeit der Jugendfeuerwehren.
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