Esslingen (red) – Seit dem 3. Juni kann man im Stadtmuseum Esslingen das Thema 500 Jahre Reformation und die Verbindung zu Esslingen genauer anschauen. Die Ausstellung im Stadtmuseum im Gelben Haus stellt als „Intervention“ in der Dauerausstellung ausgewählte Objekte in Zusammenhang mit der Reformation. Als Martin Luther am 31. Oktober 1517 in Wittenberg die Missstände in der Kirche anprangerte, ahnte niemand, welche Folgen dies haben sollte. Denn was als Beginn einer Diskussion um die Erneuerung der Kirche gedacht war, hatte weitreichende Folgen: Im ganzen deutschsprachigen Raum kam es in den folgenden Jahrzehnten zu Auseinandersetzungen um die Frage, welcher Glaube denn nun „der richtige“ sei. Zwar wurde in Esslingen die neue Lehre erst 1531 offiziell eingeführt, doch ihr Einfluss war schon seit 1517/18 bemerkbar. In Esslingen wurde lange um die Einführung der Reformation gerungen. Dabei ging es nicht nur um religiöse Inhalte. Vielfältige Rahmenbedingungen beeinflussten die Entscheidung. Denn sie betraf nach außen das Verhältnis der Stadt zum Kaiser, innerstädtisch wirkte sie sich auf die politische und soziale Ordnung aus. So war der Weg bis zur Einführung der neuen Lehre alles andere als geradlinig. Welche Auswirkungen das welthistorisch bedeutsame Ereignis in Wittenberg für die Reichsstadt und ihre Bürger hatte (und womöglich bis heute hat), zeigt die Ausstellung. Dabei werden interessante Stücke aus dem Bestand des Stadtmuseums und wertvolle Leihgaben nicht in eigenen Räumen präsentiert, sondern in die ständige Ausstellung im ganzen Haus integriert. So wird ein ganz neuer Blick auf das Gewohnte ermöglicht. Am Reformationstag, den 31. Oktober 2017 ist der Eintritt frei. Noch bis zum 12. November 2017 kann die Ausstellung besucht werden.
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